Üblicherweise übernimmt ein Versicherer folgende Aufgaben:
- Verwaltung und Anlage des Risikokapitals (aus den Versicherungsprämien)
- Gestaltung von Versicherungsprodukten
- Preisbildung
- Dokumentation
- Inkasso und
- Schadenregulierung
Außendienst und selbständige Versicherungsvertreter oder Versicherungsmakler (Versicherungsvermittler) übernehmen den Verkauf der Produkte und ggf. die Unterstützung des Versicherungsnehmers bei der Abwicklung eines Schadens.
Ein Assekuradeur ist ein Versicherungsvermittler, der eigene Produkte gestaltet, dokumentiert, Prämien einnimmt und Schäden abwickelt. Lediglich Verwaltung und Anlage des Risikokapitals, aus dem dann auch Schäden bezahlt werden, überlässt er einem Versicherer oder einem von ihm gebildeten Versichererkonsortium.
Vereinfacht gesagt handelt ein Assekuradeur wie ein „Versicherer“, gibt aber das Risiko gegen einen Prämienanteil an einen oder mehrere Versicherer weiter.
Der große Vorteil liegt darin, dass ein Assekuradeur ( Spezial- ) Produkte gestalten und verwalten kann, die ein Versicherer in seinen Systemen nicht abbilden kann oder will.
Gleichzeitig sind die Versicherungsleistungen durch staatliche Kontrollen der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen (BaFin) bei den Versicherern gesichert.
Ein Versicherer muss der BaFin nachweisen, dass ein Assekuradeur korrekt arbeitet. Die dafür erforderlichen Rechte werden zwischen Versicherer und Assekuradeur vertraglich vereinbart.
Streng genommen ist jeder Versicherungsvertrieb in irgendeiner Weise von Versicherern abhängig. Denn ohne deren Fähigkeit, Risiken zu übernehmen und Schäden zu bezahlen, kann man nichts versichern.
Als „versichererunabhängig“ werden Versicherungsvermittler bezeichnet, an denen kein Versicherer eine finanzielle Beteiligung (Anteile, Aktien) hält.
Die Grundidee der Versicherung ist, dass mehrere Personen, die ein gleichartiges Risiko haben, in einen „Topf“ einzahlen, aus dem dann Schäden bezahlt werden, die einzelne Personen erleiden.
Die wirtschaftliche Bildung und Verwaltung eines solchen Pools (Risikotragung) ist Aufgabe eines Versicherers.
Ein Assekuradeur beschränkt die Rolle des Versicherers im Prinzip auf diese Form der Risikoübernahme bzw. –tragung, d.h. das Risiko wird in jedem Fall von einem oder mehreren Versicherern getragen.
Wir bilden hierzu Versichererkonsortien, also eine Gruppe von Versicherern, die sich die Risiken teilen.
Ein Assekuradeur schließt und verwaltet Versicherungsverträge in eigenem Namen. Vertragspartner des Versicherungsnehmers ist also der Assekuradeur.
Das wirtschaftliche Risiko trägt aber weiterhin ein Versicherer oder ein Versichererkonsortium
Ein Versicherer ist ein Unternehmen, das fremde Risiken gegen ein Vergütung (Prämie) übernimmt.
Wenn sich mehrere Versicherer zusammentun, um Risiken gemeinsam zu übernehmen, spricht man von einem „Versichererkonsortium“.
Hierzu wird ein sogenannter ‚“führender Versicherer“ festgelegt, der die Versicherungsfragen und –fälle für alle am Konsortium beteiligten Versicherer regelt.
Vorteil: Die Sicherheit der Risikotragung für den Versicherungsnehmer steigt.
Weiterer Vorteil: Beteiligte an einen Versicherungskonsortium können im Interesse der Versicherungsnehmer vom Assekuradeur ausgetauscht werden.